Simon ist Schnecke-Bahn-Clubmeister
Bei der Bahn-Clubmeisterschaft konnte sich am Freitag Cross-Profi Simon Prodinger überzeugend durchsetzen. Nach 3 Disziplinen konnte er sich mit 37 zu 34 Punkten gegenüber Jens Mateyka behaupten, der 3. Rang ging mit 30 Zählern an Andi Mitterlehner.
Die 3 Gruppen - Fahrer, Offizielle und Schlachtenbummler - hielten sich zahlenmäßig in etwa die Waage. Im Zuseherraum tummelten sich mehr Fans als bei manch einem offiziellen Bahnrennen, die Fachkundigen wurden von unserem Ex-Obmann Rudi Klika angeführt. Silvia Aigner übernahm die Rennleitung, ihr standen unser sportlicher Leiter Wolfgang Hribernik, Patrizia Baronyai, Andi Mayer, Lukas Leitner und Werner Bendl (an der Rundenanzeige und zuständig für die Glocke(!)) zur Seite, außerdem fungierten bei der abschließenden Verfolgung Fuchsi und Andy Gelosky (RV Benefit) als Starter. An dieser Stelle sei ihnen allen herzlich gedankt!
Aufgrund des dankenswerten Startverzichts unserer Bahn-Cracks Steffen Hoffmann (Title-Holder, Bundesheer) und Wolfgang H. (sein Vize, ohne Angabe von nachvollziehbaren Gründen) war der Vorjahres-Dritte Simon klarer Favorit, doch die anderen Veteranen der ersten Auflage der Bahn-Clubmeisterschaft wollten ihm das Leben so schwer als möglich machen. Wolfgang Treitler (im Vorjahr 4.), Harald Holzschuh (6.), Reinhard Bscherer (7.), Andi Mitterlehner (9.) und Peter Hoffmann (10.) wurden außerdem durch die Debütanten Jens Mateyka und Heinz Heimhilcher verstärkt.
Da nur 8 Starter ans Werk gingen, wurde beschlossen, das Ausscheidungsrennen mit 2 Leben zu fahren. Da Heinz noch in den 5 neutralisierten Auftaktrunden attackierte, verloren zunächst Harald und Andi je ein Leben, bevor sich Heinz mit einem Doppelschlag nach 4 “Wertungen” verabschieden musste. Zu diesem Zeitpunkt setzte sich Simon vom Feld ab und wurde dann von Jens und Wolfgang verfolgt. Im stark geschrumpften Restfeld verloren auch Peter und Reinhard ihr erstes Leben, sodass dann 4 Mann gegen das Ausscheiden kämpften. Peter erwischte es als ersten, dann kam Harald an die Reihe, bevor sich Reinhard gegen Andi geschlagen geben musste. Nachdem auch dieser weichen musste, da die Führenden ja bereits einen Vorsprung hatten, ging es um die Plätze am Stockerl. Simon war noch immer an der Spitze und somit ungefährdet, Wolfgang ließ Jens einmal hinter sich, nur um in der Folge zweimal geschlagen zu werden. Jens schloss die Lücke zu Simon und hatte dann auch die Möglichkeit, noch einmal auszugleichen. Doch mit einem sehr spät angezogenen und daher äußerst kurzen Spurt überraschte Simon seinen Kontrahenten und sicherte sich (vorzeitig) den Sieg im ersten Rennen.
Das Punkterennen sollte über 40 Runden bzw. 10 km führen, um das Ganze aufzulockern wurde jede 5. Runde um Punkte gesprintet. Bei den ersten Wertungen, bei denen das Tempo keine große Hast erkennen ließ, sicherten sich Simon und Wolfgang die Punkte für den jeweils Ersten, Reinhard wurde zweimal 2. Nach der 2. Wertung schloss Andi mit Peter am Hinterrad ein kurzfristig entstandenes, kleines Loch und fuhr gleich am Feld vorbei, das die beiden ziehen ließ. Ein folgenschwerer Fehler, wie sich in den kommenden Runden zeigen sollte. Nach anfänglichen Abstimmungsproblemen wurden sich die beiden bezüglich Rhythmus und Punkteverteilung schnell einig und konnten das Feld rund 15 Runden vor dem Ende überrunden. Peter hatte zu diesem Zeitpunkt 33 Punkte gesammelt (darunter 20 für die Überrundung), Andi 32. Sprint 6 ging an Jens vor Simon, Harald und Wolfgang, die Reihung ab Rang 3 lautete damit: Jens - 12 Punkte, Simon 10, Wolfgang 9, Reinhard 8, Harald 2 und Heinz einmal überrundet.
Im Kampf um den Sieg fühlte sich Andi gefordert und griff erneut an, Wolfgang folgte ihm als einziger sofort. So ging es auch - Wolfgang sprintete dabei nicht - durch die vorletzte Wertung, nach der Jens noch zum Führungsduo aufschloss. Auch die letzte Wertung wurde Andi überlassen, der damit das Punkterennen vor Peter und Jens (Zweiter bei der letzten Wertung) recht deutlich gewinnen konnte. Auch im Omnium-Zwischenstand übernahm Andi (”Beim Punkterennen habe ich sie aufgemacht, bist Du Teppich!” Wolfgang H. darauf: ” … wie das vielzitierte Packerl Mannerschnitten!”) mit 24 Punkten die Führung vor den punktegleichen Jens und Simon (je 22), der im Punkterennen nur Rang 6 belegte. Wolfgang lauerte mit 19 Punkten ebenso wie Peter (18), während Reinhard (16), Harald (13) und Heinz (10) mit dem Stockerl nur bei einem kleinen Wunder spekulieren durften.
Im ersten Verfolgerpaar kannte Harald mit Heinz kein Erbarmen und holte seinen Gegner ein. Seine hohe 2:51er Zeit hielt nicht lange, Reinhard verdrängte Harald vom Leaderboard mit weniger als einer halben Sekunde Vorsprung. Peter reihte sich mit 2:53 auf Rang 3. Das dritte Paar bildeten Simon und Wolfgang - und Simon machte keine Gefangenen. Er distanzierte sein Gegenüber um 6 Sekunden, übernahm mit 2:43,53 die Führung, konnte nun die Leistung des letzten Paares jedoch nur noch passiv mitverfolgen. Dort stellte sich schnell heraus, dass Andi um den Sieg in dieser Disziplin kein Wörtchen mitreden würde, da er doch vom vorigen Bewerb leicht ermattet wirkte. Jens stieg aufs Gas, scheiterte jedoch klar an der Zeit von Simon. Für ihn ging sich mit einer knappen Sekunde Vorsprung auf Wolfgang der zweite Platz aus. Andi, der sich mit seiner offensiven Vorstellung in den beiden ersten Rennen in die Herzen der Zuseher gefahren hatte, landete mit inferioren 2:57 auf Rang 7, rettete damit allerdings mit einem mageren Pünktchen Guthaben auf Wolfgang den dritten Rang hinter Simon und Jens.
Der jüngste Starter - 27 Jahre, als einziger unter 35 - hat verdient gewonnen, unfallfrei haben wir viel Spaß gehabt, der sich zur Siegerehrung im Clublokal Tonis Inselgrill weitertragen ließ, daher können wir uns schon auf die 3. Austragung in der nächsten Saison freuen!
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