Maicup-Bericht

Maicup 09

4 Stunden, 34 Minuten und 44 Sekunden ist Wolfgang Lackner am Wochenende auf seinem Rad gesessen, um den 2. RC Schnecke-Maicup 2009 zu absolvieren, kürzer als jeder andere, der die volle Distanz absolvierte. Das verhalf ihm jedoch nicht zum Cupsieg, den sich Günter Baringer sicherte, weil Lackner zwar beim Paarzeitfahren schneller war, aber bei den Sprints am Cyclodrom und in Prottes gegen seinen Kontrahenten (stets) den Kürzeren zog. Fast genau 20 Minuten länger saß Paul Richter (free-eagle.at bzw. 2RadChaot) auf seinem Bock (bzw. Böcken, da ja Zeitfahrer und Crosser auch gebraucht wurden), dann lagen die 44 Brutto-Maicup-Stunden hinter ihm. Ganz so viel Zeit für den undankbaren 11. Gesamtrang hätte er ja nicht gebraucht, doch einerseits bummelte das Feld derart, dass auch nach 4 Runden die 10-Minuten-Rückstandregel bei Pauls Gruppe noch nicht griff, andererseits ereilte ihn zum Abschluss ein Krampf, der sich gewaschen hatte, sodass er erst als wirklich Allerletzter von der Zielkamera erfasst werden konnte.

Tag 1
29 Fahrer und keine Fahrerin stellten sich dem weltweit ersten Crosskriterium am frühen Abend des Freitag. Rund 250 m lang war der Cross-Abschnitt, der Wiese, eine lange Kehre und ein wenig Schotterstraße inkludierte. Dies bedeutete einen beträchtlichen Vorteil für diejenigen, die sich für ein Straßen-Setup entschieden hatten.
Als Favoriten standen der Welser Tom Mair, der mit 3 Helfern angereist war, Ex-Lamster-Rundfahrtsieger Michi Meister, Schnecke-Altmeister Alfred Lechnitz und Sport Nora-Fahrer Günter Baringer am Start. Schnell bildeten sich einige Grüppchen, nach 3 Runden wurde erstmals gespurtet. Mair setzte sich gleich in Szene und in Führung. In der ersten Rennhälfte entstand eine 14-köpfige Spitze, in der 6 Schnecken unterwegs waren. Doch Simon Prodinger (nach einem 2. Platz bei einer Wertung) und Andi Mayer mussten dem Tempo Tribut zollen und verloren eine Runde. Nach Halbzeit des Rennens führte Mair mit 20 Punkten vor Meister (18), Alfred und Günter hatten nur wenige Punkte gesammelt. Da stieg Mair ab, geplagt von Rückenschmerzen, die einfach nicht mehr auszuhalten waren.
Prompt glückte Wofgang Wurnitsch eine Attacke, die zunächst nur von Schnecke-Cross-Profi Raphael Loidolt gekontert wurde. Nachdem sich die beiden gefunden hatten, sahen sie sich von einem weiteren Pärchen verfolgt – Baringer hatte sich mit Lackner aus dem Staub gemacht und die beiden sammelten zunächst die restlichen Wertungspunkte und schlossen schließlich zum Führungsduo auf. Dahinter bildete Alfred – mit gerissener Speiche und daher ohne Risiko unterwegs – gemeinsam mit seinen Teamkollegen Lukas Leitner, Wintercup-Star Helge Mensching, den überrundeten Simon und Mayer, den beiden Welser Gourmetfein-Fahrern Lindner und Repitz, dem noch führenden Michi Meister sowie dem Steirer Karl Langegger das Feld.
Vor der letzten Wertung lautete die Reihung: Meister 18, Wurnitsch 15, Baringer 14, Lackner 10 und Loidolt 9 Punkte. Letzterer konnte nicht mehr mitsprinten, sicherte seinen 5. Gesamtrang ab und rollte – müde, aber glücklich – aus. Auch Wurnitsch – not known for his sprinting abilities – konnte in den Kampf um den Wertungssieg nicht eingreifen, holte 2 Punkte und landete insgesamt auf dem 3. Rang. Denn Lackner, der ihn noch hätte abfangen können, kam an Baringer nicht vorbei, der den Sieg mit seinem Wertungssieg in trockene Tücher brachte.

Tag 2
Das Paarzeitfahren über 2 Andlersdorf-Runden mobilisierte 64 Starter, die sich auch von ein wenig zweifelhaften äußeren Bedingungen nicht abhalten ließen. Wolfgang Eibeck und Michael Gaubitzer waren unschlagbar, sie blieben als einzige unter 40 Minuten und damit über der Marke von 45 km/h.
Friedrich Pöltl und Ewald Schön, ein Master I-Duo, belegte mit 47 Sekunden Rückstand Rang 2, die Super-Schnecken Alfred und Gerhard Hawlik wurden weitere 35 Sekunden dahinter 3. Etwas überraschend Rang 4 an die Wienstrom-Equipe mit Stefan Herr und Gerald Bauer, die die Wolfgangs - Lackner und Treitler – auf Platz 5 verwiesen. Baringer folgte gemeinsam mit TomTurbo Puhmer auf Rang 6, die mountainbiker.at-Fahrer Meister und Wurnitsch belegten Rang 8.
Damit lag Baringer auch nach dem 2. Tag mit 388 Punkten in Führung; er wies einen Vorsprung von 7 Punkten auf Meister (381 Pkt.) auf, der wiederum ein Trio nur hauchzart hinter sich hatte: Alfred mit 380 Punkten, Lackner mit 379 und Wurnitsch mit 378. In den weiteren Preisgeldrängen hatten es sich die Schnecken Leitner (367), Prodinger (365) und Mensching (364) bequem gemacht.
Am Ende des Feldes hatten sich im Übrigen auch 3 Damen angesiedelt, die jedoch alle hinhielten, dass es eine Freude war!
Special thanx auch an den Veloclub Simmering, der mit 8 Startern sehr präsent war!
Und 2 Stunts zur Erheiterung für die Zeitnehmer seien auch nicht unerwähnt gelassen (Namen spielen natürlich k(aum)eine Rolle): Ein Pärchen schaffte es, den 10m-Korridor, der für die Ankunft vorgesehen war, etwas zu überdehnen, ein weiteres Duo trennte sich vor dem Abbiegen auf die Zielgerade …

Tag 3
In Gänserndorf herrschte um 8 Uhr Nebel von der zähen Sorte. Doch am Barbarakreuz regierte die Sonne und hob die Stimmung der bereits anwesenden Boxencrew bzw. der übermotivierten Rennfahrer. Startnummer um Startnummer wechselte für wohlfeile 6.- € den (temporären) Besitzer, als letzte tauchten die Schnecken Dieter Schwarzmüller und Jens Mateyka auf, die die Nummern 99 und 100 ausfassten. Trotz einiger Löcher in der Nummernfolge kamen 74 Starter zusammen, alle Kategorien waren vertreten, mit Petra Zehentner eine Dame und mit Franz Strutzenberger (Union Langenlois) ein Master VI!
Aus meiner Position (hinter der Zielkamera, das Barbarakreuz über mir und das liebliche Weinviertel zu meinem Füßen – die Sonne hat mir auch auf die Glatze gebrannt, soviel als Entschuldigung) kann ich den Bericht von Roland Garber nicht um viel ergänzen.
Anfangs war wohl Ewald Schön mit auf der Flucht. Wolfgang Treitler stürzte, konnte das Rennen aber beenden. Beste Schnecke: Jens Mateyka auf Rang 10. Als Letzter des Feldes (Günther Rohringer) wurde man erst als 43. klassiert – soviel zur Dichte.
Günter Baringer war von denen, die an allen drei Tagen aktiv waren, als 9. wieder der Schnellste. Dann die üblichen Verdächtigen, praktisch gleichbedeutend mit dem Gesamtendstand: Lackner 11., Meister 14., Wurnitsch 15., Lechnitz 28., Leitner 33., Salaba 41., Mensching 44. – die beiden tauschten die Plätze, – Richter 56., Tomitz 58., Hergolitsch 59., Spielauer 60. und Kargl 64.

Helden 2
Neben den Rennfahrern möchte ich auch alle anderen Helden, nämlich unsere Helfer – hoffentlich entgeht mir keiner – vor den Vorhang zerren, da sie zum Teil an allen 3 Tagen, zum Teil ohne Schnecke-Mitglied zu sein, geholfen haben.
Streckenauf- und –abbau, Rundenprotokoll, Startnummernausgabe, dies und jenes, vor allem aber die Streckenabsicherung (bei der auch die Exekutive bereitwillig mitgeholfen hat): Heinz Lesigang, Toni Simacek, Christl und Heinz Wallisch, Peter Pertot, Michael Leitner, Christian Ferstl, Sonja, Günter Schierer.
Als Rennleiter fungierten Sedi und Robert Weber. Im Vorfeld haben unser Obmann Rudi Leithner und Christian Anderle Rahmenbedingungen geschaffen. Und vom Vorstand (bzw. dem Ex-Vorstand) waren Patrizia, Wolfgang H., Harald, Fuchsi und Andi M./ich im Einsatz.