Jens Gesamtsieger in Langenlois

Jens holt sich den Gesamtsieg bei den 4. Langenloiser Rennradtagen

Bericht von Wolfgang Treitler

Vor einem Jahr, bei den 3. Radrenntagen in Langenlois, waren vier Schnecke-Fahrer am Start gewesen, von denen als einziger Karl Tomitz in die Endwertung gekommen war. Jens Mateyka war auf der letzten Etappe gestürzt, Gerhard Hawlik durch einen Reifendefekt und ich durch eine Magenverstimmung gestoppt worden. Karl aber hatte durchgehalten. „Für manches muss man sich eben mehr Zeit lassen, damit es fertig wird. So ist das.“ ( © Karl, 10.6.2012)
Wir vier Muskeltiere traten heuer wieder an, und das endlich bei angenehmen Temperaturen und heiterem Himmel nach dem Hochwasser, das auch im Langenloiser Raum dazu geführt hatte, dass die Rennstrecke des ersten Rennens am Freitagnachmittag (7.6.) abgeändert werden musste; doch es blieb bei etwa 100 km, die wir in Master 1-3 zu absolvieren hatten. Dieses Rennen beendeten wir alle vier im Feld – ein sehr guter Anfang, der noch dadurch gekrönt wurde, dass ich etwa 3 km vor dem Ziel eine gute Nase hatte und mit dem dritten Gesamtplatz den Tagessieg in Master 2 holen konnte. Jens wurde 3. (M3), Gerhard 4. (M2) und Karl 8. (M3).
Samstags wurde vormittags das Bergrennen auf den Manhartsberg ausgetragen, nachmittags ein Einzelzeitfahren ins Loisbachtal (beides jeweils etwa 12 km) – landschaftlich herrlich, doch am Zeitfahrrad sieht der Asphalt überall gleich aus. – Am Berg siegte Jens vor Taucher, seinen härtesten Konkurrenten um den Gesamtsieg, ich wurde zeitgleich mit Fink 3., meinem härtesten Konkurrenten; Gerhard musste kurz einmal Tempo nachlassen und wurde 7., Karl, der Zweitälteste in M3, landete auf dem 18. Platz. – Jens konnte beim EZF nichts mehr vom Loisbachtal gesehen haben. Mit 43,66 km/h (!) – die Strecke wies 113 Höhenmeter auf 6,3 km hin zur Wende auf – fuhr er zum ersten Platz und festigte damit seine Gesamtführung. Gerhard hatte Probleme mit dem Zeitfahrhelm und schielte unter seiner Kante durch, fand aber ins Ziel und wurde 5 sec. hinter Fink und 3 sec. vor mir Dritter. Karl brauchte etwas länger und wurde 17.
Am Sonntag fand das traditionelle und schwere Rennen über Schiltern statt (68 km). Jens hatte Taucher gut im Griff, ihm genügte der 2. Platz zum Gesamtsieg. Mir wurden etwa 100 m Berg zum Verhängnis, auf denen ich in der 2. Der drei Runden den Anschluss zur Spitze verlor, in der Fink sich länger halten konnte. Mit dem 5. Platz in diesem Rennen wurde ich in der Gesamtwertung Zweiter. Nachdem Gerhard am Berg etwas zurückgefallen war, holte seine Gruppe die Spitze der Elite-Frauen ein – und damit wurde seiner Mühe ein Ende gesetzt, Zeit aufzuholen. Die Rennleitung beorderte ihn hinter den Konvoi der Elite-Frauen, den er nicht mehr überholen durfte, um den Rennverlauf nicht zu manipulieren. So verlor er ein Übermaß an Zeit, beendet das Rennen als 10. und belegte in der Gesamtwertung den 5. Platz. Karl ging es gleichmäßig an. Als er zum ersten Mal in den Berg hineinfuhr, sah er uns weiter oben in der Querung und mochte sich Fragen gestellt haben, für die wir schon zu wenig Sauerstoff im Hirn hatten. Am Ende belegte er den 12. Platz in diesem Rennen und den 8. Platz in der Gesamtwertung.
Immerhin: Vier Starter – vier Gesamtplazierte – ein Gesamtsieger – und das bei einer wirklich gut organisierten und selektiven Rennserie, auf die man sich auch im nächsten Jahr freuen kann. Auch die Preise passten zum Veranstaltungsort. Gezählt habe ich nicht, aber wir alle brachten wohl mehr als ein gutes Dutzend edler Weine aus dem Weinbaugebiet Langenlois nach Hause und auch die Überraschung, dass erst am Nachmittag, nachdem alles schon zu Ende war, ein Gewitter niederging.

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